Sonntag, 29. Dezember 2013

Der Kern der Longenarbeit


In dieser Jahreszeit kommt es des Öfteren vor, dass es bereits Dunkel ist, wenn man Zeit für das Pferd findet oder nach der Arbeit noch Longieren möchte. Mir ist es so gegangen und dabei wurde mir etwas deutlich bewusst.
Neben der Ausrüstung und dem geeigneten Ort gibt es weitere wichtige Aspekte für die Longenarbeit. Einen dieser Aspekte erlebt und erfährt man sehr intensiv, wenn man sozusagen die Augen zu macht.
Longieren im Dunkeln, da sagt man sich, wieso mache ich nicht Licht an? Wenn es zu dunkel ist, wird es keine andere Möglichkeit geben. Jedoch ist es eine interessante Erfahrung, im Dämmerlicht einmal ohne Lichtquelle zu longieren. Denn besonders dann kann man sehr schön verinnerlichen, worauf es ankommt.

Es ist so einfach gesagt: Beim Longieren zählt die eigene Körpersprache, also Körperhaltung und Position, damit das Pferd seine Balance finden und halten kann. Dazu gehört ebenfalls die Körper- bzw. Achsenausrichtung meines Körpers. Doch ein entscheidender Punkt ist mein Gefühl, wie ich das Pferd wahrnehme und mit welcher Intensität ich wann welche Hilfe geben und wie stark ich helfen muss, damit es sich in der richtigen Form fortbewegt und damit einen Lern- und gymnastizierenden Effekt erhält.
Dieses Gefühl ist etwas Automatisches. Entweder man hat es oder nicht und dann muss man es sich erarbeiten. Wenn ich longiere (anfangs noch recht leicht zu fühlen, beim Führen in Stellung), fühlt idealerweise meine Longenhand, wie die Stellung ist und ob ich sie mit Impulsen korrigieren muss. Ebenso kann ich spüren, ob mein Pferd mit der Schulter zu mir drückt und ich an der Schulter wieder für Balance sorgen muss. Oder ich spüre, ob es von mir wegzieht. Dann habe ich eventuell zu viel Druck aufgebaut oder mein Pferd ist vielleicht noch nicht soweit für bspw. einen kleineren Kreisbogen oder es befindet sich auf der Hand, auf der die hohle Seite ist und verliert deshalb die Balance auf den beiden Vorderbeinen und driftet nach außen.

Unsere Augen sehen vieles, doch ich denke, entscheidend ist, ob ich das auch fühle. Ich muss mich auf das Pferd einlassen und spüren können, wie es sich bewegt. Denn genau das muss ich spätestens, wenn ich auf dem Pferd sitze: Nämlich fühlen, wo eine Hilfe mit welcher Intensität nötig ist. Wenn ich mein

Montag, 2. Dezember 2013

Gedanken zum täglichen Training


Zeit

Mir geht es oft durch den Kopf, dass ich mich frage, wie oft ich mit meinen Pferden arbeiten soll und wie ich es schaffe ein pferdegerechtes Training umzusetzen. Pferdegerecht deshalb, weil ich immer im Hinterkopf habe, dass wenn ich reiten möchte oder andere auf meinen Pferden reiten lasse, sie dafür kräftig genug sein müssen, losgelassen und die zum Reiten wichtigen Muskeln trainiert sein sollten. Mein Pferd kann aber nur dann losgelassen sein, wenn es nicht unter dem Reiter verspannt, weil es ihn nicht tragen kann. Also ist ein tägliches gymnastizierendes Training wichtig. Jetzt stellt sich jedoch wieder die Frage: ist es wichtig täglich zu trainieren? 
Sicher kann diese Frage nicht so einfach beantwortet werden, da jede Situation, jedes Pferd und jeder Reiter anders sind.

Jede Situation, weil die Häufigkeit, die Ansprüche und die Länge einer Reitsequenz unter Reitern variieren.

Jedes Pferd, da wie bei uns Menschen manche Pferde kräftiger und von sich aus „durchtrainierter“ sind als andere, also schneller Muskeln auf und abbauen. Aber auch schneller lernen, schneller ermüden oder sich nicht so lange konzentrieren können. Das heißt das Training gestaltet sich nach ihren Fähigkeiten, entweder eher öfter kürzere Einheiten oder seltener, dafür konzentrierter und ggf. länger. Natürlich sind Pausen innerhalb einer Trainingseinheit obligatorisch.

Reiter


Jeder Reiter ist natürlich ebenfalls unterschiedlich: vom Gewicht, von der Beweglichkeit und vom Charakter und der Fähigkeit, sich einzulassen und zu konzentrieren. Es ist überaus wichtig für eine gelingende Einheit mit dem Pferd, sich völlig auf das Pferd zu konzentrieren, da bekanntlich auch die Gedanken ein