Verlade-Training
mit Shira
Zuerst
ein paar Worte zur Vorgeschichte. Als ich Shira gekauft habe und sie
abholte, war es ein Krampf, sie zu verladen. Es hat lange gedauert,
brauchte mehrere Anläufe und ist auch in meiner Erinnerung nicht das
schönste Ereignis. Sicherlich hat Shira einiges gespürt, neue
Situation (wenn überhaupt wurde sie vorher wahrscheinlich erst
einmal verladen), weg von Zu Hause.
Sie
ist aber super bei mir angekommen und hat sich prima eingelebt und
angefreundet. Ich glaube, sie ist glücklich.
Pferde
merken, wenn sie Zu Hause sind, wenn sie „geliebt“ werden, wenn
sie bleiben dürfen und sich regelmäßig fürsorglich gekümmert
wird.
Zu
einer harmonischen und freundschaftlichen Beziehung gehört zum Einen
einen achtungsvoller Umgang, Regelmäßigkeiten (kleine Abweichungen
bspw. in der Fütterungszeit oder wann geritten wird, ist sicher
nicht der Rede wert) für ein Wohlbefinden und Struktur im Alltag als
auch Trainings-Einheiten mit Schwerpunkten auf Kommunikation, Regeln,
Verhalten und Vertrauen. Es reicht nicht aus sich, wann einem gerade
danach ist, aufs Pferd zu setzen und seinen Spaß auszuleben. Arbeit
an der Basis, also dem Vertrauen, dem Verständnis unserer Sprache,
Kennenlernen der Eigenheiten, Bedürfnisse und Ausdrucksweisen des
Pferdes sind ebenso von großer Bedeutung – ganz besonders für
nicht alltägliche Situationen oder sogar Notfälle, in denen ich
nicht erst anfangen kann, dem Pferd zu erklären, was ich eigentlich
will. Schrecksituationen, Tierarztbesuche (manche Pferde verbinden
damit negatives) oder eben das Verladen aus welchem Anlass auch immer
sollten im Alltag sozusagen gestellt werden, um zu üben, um dem
Pferd Angst zu nehmen, um die Kommunikation und das Vertrauen zum
Mensch zu vertiefen und können im Training als Abwechslung und
Herausforderung in unterschiedlicher Weise eingebaut werden.
Ich
habe seit langem darauf gewartet, einen Hänger nutzen zu können, um
mit Shira das Verladen zu üben. Mein Ziel war es, zu überprüfen,
wie sie sich verhält und ggf. solange zu üben, bis sie mit dem
Hänger etwas Schönes verbindet.
Endlich
hatte ich für kurze Zeit einen alten Hänger zur Verfügung.
Und
ich war überaus überrascht.
Hier
folgt eine kleine Fotoserie unseres Trainings.
Zuerst die Vorbereitung, ein Futtereimer wartet dann als Belohnung, wenn Shira es geschafft hat. |
Und nun auf zum Hänger. Ohren sind gespitzt, aber sie zögert nicht. |
Na klar, ein Leckerli. |
Mutig, nur weiter so, Schritt für Schritt. |
Super. Ohne Druck - sie entscheidet jeden Schritt und folgt gern. |
Jeder Schritt ein Lob. |
Fast geschafft. Und was wartet am Ziel... |
Hmmmmm lecker! |
Und nun langsam Schritt für Schritt rückwärts. Sie tat jeden Schritt ruhig, entspannt und ohne Zwischenfälle. |
Toll
Shira. Es war ein Prüfstein unserer Beziehung und unserer
Trainings-Methode. Ich arbeite teilweise mit der Clicker-Methode. Ich
bin davon überzeugt, dass es ein sehr schöner Weg ist, dem Pferd
Dinge zu erklären und sie direkt und klar mit Lob zu dem gewünschten
Ergebnis zu bringen. Nicht immer und in allen Trainings-Einheiten
nutze ich die Methode. Sicher ist sie aber für solche
Herausforderungen, wie mein Verlade-Training ein schöner Weg, der
dem Pferd ohne Druck und negative Rückmeldungen „Lust“ an der
Überwindung einer Aufgabe erzeugt.
Gefühlt
hat alles ca. 2 Minuten gedauert, rauf und wieder runter. Ohne Druck,
ohne Zug am Führseil, ohne Hilfsmittel, ohne Helfer (außer meine
beobachtende Tochter und mein fotografierender Mann natürlich ☺).
Jetzt schaue ich beruhigt in die Zukunft. Wenn Shira mal auf einen
Hänger muss, dann ist es keine Herausforderung.
Es
sei hinzugefügt, dass unsere Übungssituation natürlich von der
Energie her und meiner Einstellung sicher nicht mit einer
Verladesituation bspw. mit Zeitdruck zu vergleichen ist. Aber eins
ist sicher: Verladen und der Hänger sind erstmal mit etwas Positivem
verbunden.
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