In dieser
Jahreszeit kommt es des Öfteren vor, dass es bereits Dunkel ist,
wenn man Zeit für das Pferd findet oder nach der Arbeit noch
Longieren möchte. Mir ist es so gegangen und dabei wurde mir etwas
deutlich bewusst.
Neben der
Ausrüstung und dem geeigneten Ort gibt es weitere wichtige Aspekte
für die Longenarbeit. Einen dieser Aspekte erlebt und erfährt man
sehr intensiv, wenn man sozusagen die Augen zu macht.
Longieren im
Dunkeln, da sagt man sich, wieso mache ich nicht Licht an? Wenn es zu
dunkel ist, wird es keine andere Möglichkeit geben. Jedoch ist es
eine interessante Erfahrung, im Dämmerlicht einmal ohne Lichtquelle
zu longieren. Denn besonders dann kann man sehr schön
verinnerlichen, worauf es ankommt.
Es ist so einfach
gesagt: Beim Longieren zählt die eigene Körpersprache, also
Körperhaltung und Position, damit das Pferd seine Balance finden und
halten kann. Dazu gehört ebenfalls die Körper- bzw.
Achsenausrichtung meines Körpers. Doch ein entscheidender Punkt ist
mein Gefühl, wie ich das Pferd wahrnehme und mit welcher Intensität
ich wann welche Hilfe geben und wie stark ich helfen muss, damit es
sich in der richtigen Form fortbewegt und damit einen Lern- und
gymnastizierenden Effekt erhält.
Dieses Gefühl
ist etwas Automatisches. Entweder man hat es oder nicht und dann muss
man es sich erarbeiten. Wenn ich longiere (anfangs noch recht leicht
zu fühlen, beim Führen in Stellung), fühlt idealerweise meine
Longenhand, wie die Stellung ist und ob ich sie mit Impulsen
korrigieren muss. Ebenso kann ich spüren, ob mein Pferd mit der
Schulter zu mir drückt und ich an der Schulter wieder für Balance
sorgen muss. Oder ich spüre, ob es von mir wegzieht. Dann habe ich
eventuell zu viel Druck aufgebaut oder mein Pferd ist vielleicht noch
nicht soweit für bspw. einen kleineren Kreisbogen oder es befindet
sich auf der Hand, auf der die hohle Seite ist und verliert deshalb
die Balance auf den beiden Vorderbeinen und driftet nach außen.
Unsere Augen
sehen vieles, doch ich denke, entscheidend ist, ob ich das auch
fühle. Ich muss mich auf das Pferd einlassen und spüren können, wie es sich bewegt. Denn genau das muss ich spätestens, wenn ich auf dem Pferd
sitze: Nämlich fühlen, wo eine Hilfe mit welcher Intensität nötig
ist. Wenn ich mein
Pferd nur schemenhaft im Halbdunkeln wahrnehme und nicht mehr genau sehe, wo es nun das Hinterbein absetzt, wie die Stellung ist und ob meine Übung sauber ausgeführt wird, dann muss ich mich zwangsläufig auf mein Gefühl verlassen und meine Hand spüren lassen, was sie an der Verbindungsstelle zum Pferd wahrnimmt (Führen in Stellung ist dann sicher schon schwer genug, also weniger mit Distanz longieren). Es ist eine wunderbare Erfahrung, wenn man sich nicht nur auf die Augen verlassen kann und so mit all seinen Sinnen dabei ist und so die Kommunikation verbessern kann.
Pferd nur schemenhaft im Halbdunkeln wahrnehme und nicht mehr genau sehe, wo es nun das Hinterbein absetzt, wie die Stellung ist und ob meine Übung sauber ausgeführt wird, dann muss ich mich zwangsläufig auf mein Gefühl verlassen und meine Hand spüren lassen, was sie an der Verbindungsstelle zum Pferd wahrnimmt (Führen in Stellung ist dann sicher schon schwer genug, also weniger mit Distanz longieren). Es ist eine wunderbare Erfahrung, wenn man sich nicht nur auf die Augen verlassen kann und so mit all seinen Sinnen dabei ist und so die Kommunikation verbessern kann.
Viel Spaß in der
Winterzeit und den kurzen Tagen!
Um tanzen zu
können braucht es neben der Körperhaltung und den Schrittfolgen
ganz besonders Gefühl und Einfühlungsvermögen für den Partner.
So kann man mit
einer feinen Körpersprache und mit Gefühl ein Pferd mit Zauberhand
lenken.
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