Winterliche Abwechslung
Ich
höre mich im Winter des öfteren denken: „Heute ist es zu kalt.“
oder „Heute ist es zu ungemütlich draußen.“ manchmal auch „Wenn
ich heute mal nichts mache ist es doch nicht so schlimm.“
Schlechtes Wetter - schlechte Bedingungen. Eine Pause kann nie schaden. Aber was, wenn es längere Zeit "ungemütlich" ist?
Schlechtes Wetter - schlechte Bedingungen. Eine Pause kann nie schaden. Aber was, wenn es längere Zeit "ungemütlich" ist?
Denn leider (mir geht es auch manchmal so) würde es mit den Ausreden so weiter gehen, wenn ich es einmal durch gelassen
habe. Dann vergehen Tage und Wochen und ich finde immer wieder einen Hinderungsgrund.
Entweder, ich entscheide mich dafür, im Winter eine Pause
einzulegen, dass viele Pferde erfreut
annehmen und oft mit mehr Motivation im Frühjahr beantworten
oder ich ändere das Programm und passe es den Wetterverhältnissen
an. Man sollte sich auf jeden Fall bewusst sein, dass eine Pause
bedeutet, im Frühjahr fast wieder bei 0 anzufangen und das Pferd
erst wieder aufzubauen und zu stärken. Dann im Frühling gleich losreiten ist in meinen Augen nicht pferdegerecht.
Für
die Winterzeit, wenn der Boden nicht alles das zulässt, was wir gern
machen würden, habe ich hier eine abwechslungsreiche Möglichkeit,
dennoch ein interessantes Training umsetzen zu können.
Achtung: Entscheide je nach Bodenverhältnis immer für Dein Pferd, kann Dein Pferd umsetzen, was Du von ihm verlangst? Starker Matsch, rutschiger oder zu harter Boden lassen keine lockere, entspannte und konzentrierte Arbeit zu. Wenn sich das Pferd zu sehr auf den Boden konzentrieren muss, suche eine Alternative.
Achtung: Entscheide je nach Bodenverhältnis immer für Dein Pferd, kann Dein Pferd umsetzen, was Du von ihm verlangst? Starker Matsch, rutschiger oder zu harter Boden lassen keine lockere, entspannte und konzentrierte Arbeit zu. Wenn sich das Pferd zu sehr auf den Boden konzentrieren muss, suche eine Alternative.
Winter - und
nun? Wetter - was dann?
Führ-/Schritt-Parcours Teil 1.
Slalom:
Er
ist schnell aufgebaut, aus Hütchen, Tonnen, Autoreifen o.ä. Ich
kann führend mein Pferd hindurch schreiten lassen, in Linksbiegung
und Rechtsbiegung im Wechsel und stelle den Kopf/Genick zu mir und
von mir weg bei jedem Wechsel um. Ich kann aber auch mit Rechts-/bzw.
Linksstellung beginnen und mein Pferd dann in allen Volten, wo ich
umstellen würde, in Konterstellung weiter führen. Die Übung bringt
Durchlässigkeit, Koordination, mehr Schulterfreiheit und wirkt
geraderichtend. Der Führer muss darauf achten, die Stellung nicht
wegzudrücken, wenn er in die neue Richtung will und er muss seinen
Körper wie in der vorherigen Übung auf den neuen Kreis einstellen
(Bauch, Gesicht und Füße zeigen in die Bewegungsrichtung). Wenn ein
Pferd die Übung nicht umsetzt, kann als Vorübung die Reaktion geübt
werden, auf Druck an der Schulter zu weichen.
Auch
ganze Volten und Seitengänge können eingebaut werden. So kann aus
der Linksvolte das Pferd in Stellung oder ohne Stellung seitwärts
von einem weg durch die Pylonen dirigiert werden, je senkrechter die
Linie zwischen den Pylonen hindurch ist, umso stärker muss es die
Beine kreuzen, je früher ich auf Höhe des Pylons beginne und
genügend Platz zwischen den Pylonen ist, schreitet es mehr vorwärts
als seitwärts. Ebenso kann ich mein Pferd in der Linksvolte zu mir
gelockt durch die Pylonen seitwärts schreiten lassen, hier auch
entweder ohne Stellung oder mit Stellung in Bewegungsrichtung. Je
nach Wetterverhältnissen kann natürlich der Trab mit eingebaut
werden.
Beim Kreuzen der Beine gibt es zwei Unterschiede: Zu viel seitwärts ist kein Schulterherein oder Traver mehr, besonders wenn die Hinterhand zu führen beginnt. Eine dem Schenkelweichende Form macht beweglich, hat aber keinen Effekt auf das Tragende Hinterbein. Wichtig ist auch darauf zu achten, dass im Schulterherein nur die Vorderbeine Kreuzen und im Kruppeherein die Hinterbeine.
Beim Kreuzen der Beine gibt es zwei Unterschiede: Zu viel seitwärts ist kein Schulterherein oder Traver mehr, besonders wenn die Hinterhand zu führen beginnt. Eine dem Schenkelweichende Form macht beweglich, hat aber keinen Effekt auf das Tragende Hinterbein. Wichtig ist auch darauf zu achten, dass im Schulterherein nur die Vorderbeine Kreuzen und im Kruppeherein die Hinterbeine.
Und
nun das ganze in Bildern.
Einfacher
Slalom und Slalom in Konterstellung.
Seitengänge
in zwei Variationen, Stellung in Bewegungsrichtung und Stellung gegen
Bewegungsrichtung. Die Pfeile mit Linien zeigen wie die
Seitwärtsbewegung sein kann, mit starkem Kreuzen oder mehr vorwärts
als seitwärts (dass muss dem Ausbildungsstand des Pferdes angepasst
werden, damit die Vorwärtsbewegung und der Takt nicht verloren
gehen).
Hier
noch mehr Variationen, Schlangenlinien, kleine und große Volten und
Stangen, die mehr Abwechslung bringen.
Die
gestrichelten Linien sind mögliche Wege, die schrägen Strichelchen
zeigen Seitengänge, bzw. Konterstellung.
Die
Stangen können zum Halten-üben benutzt werden, zum seitwärts über
die Stange gehen, zwischendurch gehen mit Anhalten und
Rückwärtsrichten. Sei kreativ!
Hier
noch ein konzentrationsfördernde Anhalte-Übung: In jeder dieser
Positionen stehen bleiben, also immer nur mit einem Bein einen
Schritt weiter gehen.
Dies fördert die Kommunikation, das Zuhören und Konzentration auf die exakten Hilfen. Es hilft, dass das Pferd Übungen nicht vorwegnimmt. Diese Übung geritten ist eine wunderbare Aufgabe für genauen Schenkel- und Gewichtseinsatz.
Dies fördert die Kommunikation, das Zuhören und Konzentration auf die exakten Hilfen. Es hilft, dass das Pferd Übungen nicht vorwegnimmt. Diese Übung geritten ist eine wunderbare Aufgabe für genauen Schenkel- und Gewichtseinsatz.
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Ich bin mir sicher, wer sein Pferd in Leichtigkeit NUR im Schritt durch diesen Parcours bewegen kann, hat schon sehr viel erreicht: Durchlässigkeit und Geschmeidigkeit.
Diese Übungen können an der Longe ins Aufwärm- oder Arbeitsprogramm eingebaut werden, zur Abwechslung oder Stärkung (gerade die Schulterherein oder Traverbewegungen) der Hinterhand.
Eine in meinen Augen sinnvollere Alternative ist hier die Arbeit an der Hand.
Durch die Zügelführung habe ich eine Begrenzung der äußeren Schulter, was gerade bei einem korrekten Schulterherein wichtig ist, damit das Pferd nicht über die Schulter schiebt oder in zu wenig Biegung zu viel seitwärts geht.
Der nächste Schritt kann hier dann ein Wechsel der Führposition sein. Besser ausgedrückt, ein Wechsel zwischen Stellungs- und Biegungsrichtung in Bezug auf die Führposition: Denn bei der Arbeit an der Hand kann ich bspw. rechts von meinem Pferd laufen, das Pferd in Rechtsstellung (-Biegung) durch den Parcours führen, jedoch immer wieder (auch zwischendurch) die Stellung (und Biegung), also die Hand wechseln, ohne selbst jeweils auf die andere Seite zu wechseln. Dadurch sind wesentlich mehr Möglichkeiten gegeben, das Pferd geschmeidig zu bewegen. Und Ich verbessere meine Zügelführung zusammen mit der Schulterkontrolle. (Die Arbeit an der Hand kann ich mit einem Kappzaum oder am Gebiss durchführen. Die Frage ist immer, welches "Hilfsmittel" geeignet ist und ob ich mein Pferd damit wirklich im Genick lockern und stellen kann. Nur ein Drehen und Biegen im Hals ist keine Stellung und kein lockeres nachgiebiges Genick. Beginne immer erst im Stand, um zu spüren - und zu sehen - ob dein Pferd das Genick "hergibt".)
An der Longe kann ich die Schulter weniger gut kontrollieren. In einem Roundpen oder an der Bande gibt es außen eine Begrenzung. Was, wenn ich aber Volten führe oder Zirkel verkleinern will? Hier kann ich mit der Gerte üben, durch zeigen oder berühren, den äußeren Zügel oder Schenkel einzusetzen. Das Pferd kann lernen, darauf zu reagieren. Es kann einfacher sein, an der Hand mit Zügel zu arbeiten und diese Gertenhilfe immer wieder einzubauen, um später an der Longe mehr Hilfen zur Verfügung zu haben.
Ich denke, das Schwierige an der Longe sind eben genau diese äußeren Hilfen, weshalb mehr Flexibilität in den Bahnfiguren nur möglich ist, wenn das Pferd auf äußere Hilfen reagiert: sei es die Hinterhand oder das äußere Hinterbein für das Kruppeherein oder die äußere Schulter, damit im Kruppeherein nicht die Hinterhand die Führung übernimmt oder um in eine Pirouette zu wechseln. Oder sei es auf der Volte, wenn das Pferd mit dem äußeren Hinterbein ausschert. Hier ist es hilfreich im Stand immer wieder zu üben, auf einen Gertenzeig über die Kruppe zum äußeren Hinterbein in Richtung Schwerpunkt zu setzen. Oder über den Hals zur äußeren Schulter zu zeigen, damit das Pferd sein Gewicht nach innen verlagert und nicht über die äußere Schulter schiebt.
Mein persönlicher Tip (wenn es Deine Umgebung zulässt :)
Ärgere Dich nicht über Matsch oder einen rutschigen Reitplatz: Gehe auf eine kaum befahrene Nebenstraße (ich habe so eine und der harte Boden ist eine prima Abwechslung) oder auf einen möglichst ebenen Waldweg. Ein Spaziergang kombiniert mit Führen in Stellung, Schulterherein und Kruppeherein - auch im Wechsel zum Trab und wieder in den Schritt in den Seitengängen fördert wunderbar die Durchlässigkeit und Hilfengebung. Es muss nicht immer viel Tempo sein, achte jedoch auf die aktive Hinterhand, das heißt darauf, ob und wie dein Pferd sein Becken einsetzt und damit der Rücken schwingt. Während der Seitengänge anzuhalten und wieder losgehen, fördert sehr das tragende Hinterbein. Du siehst, es kann auch langsam sein und einen großen Effekt haben.
Mehr zu der Arbeit im Stand gibt es im Dezember. Möchtest Du informiert werden? Dann trage Dich hier in meinen Newsletter ein. Viel Freude mit Deinem Pferd.
Möchtest Du mir von Deiner Umsetzung berichten? Hast Du Fragen? Nutze gern die Kommentarfunktion hier unten.
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ergänzend zu diesem Artikel:
Führ- / Schritt-Parcours Teil 2
Führ-Parcours Teil 3 - Bewegungsmöglichkeiten im Gelände
Führ-Parcours Teil 4 - Körpersprache und Freiheit
Diese Übungen können an der Longe ins Aufwärm- oder Arbeitsprogramm eingebaut werden, zur Abwechslung oder Stärkung (gerade die Schulterherein oder Traverbewegungen) der Hinterhand.
Eine in meinen Augen sinnvollere Alternative ist hier die Arbeit an der Hand.
Durch die Zügelführung habe ich eine Begrenzung der äußeren Schulter, was gerade bei einem korrekten Schulterherein wichtig ist, damit das Pferd nicht über die Schulter schiebt oder in zu wenig Biegung zu viel seitwärts geht.
Der nächste Schritt kann hier dann ein Wechsel der Führposition sein. Besser ausgedrückt, ein Wechsel zwischen Stellungs- und Biegungsrichtung in Bezug auf die Führposition: Denn bei der Arbeit an der Hand kann ich bspw. rechts von meinem Pferd laufen, das Pferd in Rechtsstellung (-Biegung) durch den Parcours führen, jedoch immer wieder (auch zwischendurch) die Stellung (und Biegung), also die Hand wechseln, ohne selbst jeweils auf die andere Seite zu wechseln. Dadurch sind wesentlich mehr Möglichkeiten gegeben, das Pferd geschmeidig zu bewegen. Und Ich verbessere meine Zügelführung zusammen mit der Schulterkontrolle. (Die Arbeit an der Hand kann ich mit einem Kappzaum oder am Gebiss durchführen. Die Frage ist immer, welches "Hilfsmittel" geeignet ist und ob ich mein Pferd damit wirklich im Genick lockern und stellen kann. Nur ein Drehen und Biegen im Hals ist keine Stellung und kein lockeres nachgiebiges Genick. Beginne immer erst im Stand, um zu spüren - und zu sehen - ob dein Pferd das Genick "hergibt".)
An der Longe kann ich die Schulter weniger gut kontrollieren. In einem Roundpen oder an der Bande gibt es außen eine Begrenzung. Was, wenn ich aber Volten führe oder Zirkel verkleinern will? Hier kann ich mit der Gerte üben, durch zeigen oder berühren, den äußeren Zügel oder Schenkel einzusetzen. Das Pferd kann lernen, darauf zu reagieren. Es kann einfacher sein, an der Hand mit Zügel zu arbeiten und diese Gertenhilfe immer wieder einzubauen, um später an der Longe mehr Hilfen zur Verfügung zu haben.
Ich denke, das Schwierige an der Longe sind eben genau diese äußeren Hilfen, weshalb mehr Flexibilität in den Bahnfiguren nur möglich ist, wenn das Pferd auf äußere Hilfen reagiert: sei es die Hinterhand oder das äußere Hinterbein für das Kruppeherein oder die äußere Schulter, damit im Kruppeherein nicht die Hinterhand die Führung übernimmt oder um in eine Pirouette zu wechseln. Oder sei es auf der Volte, wenn das Pferd mit dem äußeren Hinterbein ausschert. Hier ist es hilfreich im Stand immer wieder zu üben, auf einen Gertenzeig über die Kruppe zum äußeren Hinterbein in Richtung Schwerpunkt zu setzen. Oder über den Hals zur äußeren Schulter zu zeigen, damit das Pferd sein Gewicht nach innen verlagert und nicht über die äußere Schulter schiebt.
Mein persönlicher Tip (wenn es Deine Umgebung zulässt :)
Ärgere Dich nicht über Matsch oder einen rutschigen Reitplatz: Gehe auf eine kaum befahrene Nebenstraße (ich habe so eine und der harte Boden ist eine prima Abwechslung) oder auf einen möglichst ebenen Waldweg. Ein Spaziergang kombiniert mit Führen in Stellung, Schulterherein und Kruppeherein - auch im Wechsel zum Trab und wieder in den Schritt in den Seitengängen fördert wunderbar die Durchlässigkeit und Hilfengebung. Es muss nicht immer viel Tempo sein, achte jedoch auf die aktive Hinterhand, das heißt darauf, ob und wie dein Pferd sein Becken einsetzt und damit der Rücken schwingt. Während der Seitengänge anzuhalten und wieder losgehen, fördert sehr das tragende Hinterbein. Du siehst, es kann auch langsam sein und einen großen Effekt haben.
Mehr zu der Arbeit im Stand gibt es im Dezember. Möchtest Du informiert werden? Dann trage Dich hier in meinen Newsletter ein. Viel Freude mit Deinem Pferd.
Möchtest Du mir von Deiner Umsetzung berichten? Hast Du Fragen? Nutze gern die Kommentarfunktion hier unten.
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Führ- / Schritt-Parcours Teil 2
Führ-Parcours Teil 3 - Bewegungsmöglichkeiten im Gelände
Führ-Parcours Teil 4 - Körpersprache und Freiheit
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