Montag, 25. Mai 2015

es gibt nicht DIE Antwort



Kommunikation ist ein großes und wichtiges Thema, nicht nur unter uns Menschen. Gerade in der Beziehung und dem Miteinander zum Pferd ist Kommunikation ganz wichtig. Nicht nur zum Verständnis, sondern einfach schon, um überhaupt einen Weg gemeinsam gehen zu können.

Man kann nicht nicht kommunizieren.



Und das ist gerade in Bezug zum Pferd eine herausfordernde Wahrheit. Wir sind uns unserer Körpersprache nicht bewusst genug oder nutzen sie nicht gezielt, da wir als Menschen das Reden haben. Aber die Körpersprache ist die ursprünglichste Kommunikation. Unser Baby verstehen wir auch ohne Worte.
Tiere verstehen sie sehr gut zu lesen. Sogar die feinen Details, die Signale, die wir nicht mal absichtlich senden.

So ist es besonders wichtig, uns immer wieder zu reflektieren, zu beobachten und bewusst zu sein, wie wir mit unserem Körper kommunizieren oder eben auf den Gegenüber wirken.
Angst zeigt sich über die Körperhaltung und Spannung.
Unsicherheit oder wo wir mit unserer Konzentration sind, spiegelt der Körper.
Was wir vorhaben, wo wir hinwollen, wie klar und sicher wir uns dessen sind, was wir wollen, die Vorstellung dessen, was wir anstreben, all das zeigt unser Körper. Das heißt, was wir denken überträgt sich auch auf den Körper.
Umso wichtiger ist es, unsere Gedanken zu kontrollieren oder in die Richtung zu lenken, in die wir wollen.

Die Hilfen in der Kommunikation mit dem Pferd sind nicht nur auf körperlicher Ebene zu sehen, sondern beginnen (als feine Kommunikation) in unseren Gedanken, den Bildern und der Vorstellung von dem, was wir erreichen wollen. Je klarer wir da schon sind, umso genauer kommen wir da an, wo wir hinwollen.

Wir können bspw. keinen Zirkel reiten, wenn wir ihn nicht in Größe, runder Form in Gedanken haben, und dadurch jede Abweichung registrieren.

Das Pferd gibt uns immer die Antwort, die es aus unserer Frage oder Kommunikation heraus nimmt. Unsere Aufgabe ist es, den Fehler in der Frage bei uns zu suchen. Unsere Aufgabe ist es klar zu sein, zu wissen was wir wirklich wollen und die Antworten des Pferdes als richtig in der Reaktion auf uns anzunehmen. Wenn es noch nicht das ist, was wir wollten, ändern wir eben unsere Frage, verfeinern unsere (körperliche) Kommunikation.

Es kann auch viel Freude bereiten, die Antworten unseres Pferdes so anzunehmen und damit weiterzugehen, wenn sie nicht die erwarteten sind. So ist es immer spannend und ein Weg mit Freude. Das Pferd darf den Mut haben, zu antworten, egal wie "richtig" es in unseren Augen ist.

Lassen wir seine Interpretation zu. Lassen wir uns auf seine Kommunikation ein. Die Spannung und Überraschung, Freude an jedem Schritt liegen doch auch in den ungeplanten Wegen.



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ergänzend zu diesem Artikel:


Bitten und Fragen


von Pferdespiegel:

Von kleinen Schritten und großen Erfolgen

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