Wer kennt das auch im Alltag mit seinem
Pferd – hat man nicht so viel Zeit und ist vielleicht schon etwas
ausgelaugt von der Arbeit – macht man tagelang das gleiche, übt an
einer bestimmten Sache und merkt gar nicht, dass der Funke fehlt. Es
wird dem Pferd langweilig, es muss gar nicht mehr so viel mitdenken,
weiß es doch, was kommt.
Wer kennt das auch im Alltag mit dem
Pferd – man hat sich ein Ziel in den Kopf gesetzt und arbeitet
daran. Manche Übungen kennt das Pferd und trotzdem reagiert es heute
auf einmal nicht oder nicht wie erwartet. Beispielsweise das
Rückwärtsrichten: eigentlich kann es mein Pferd, doch heute wird es
ein zickzack, oder das Pferd dreht nur den Kopf, hebt ihn und weicht
nicht flüssig. Wie schnell verstärkt man seine „Hilfe“ und
„Körpersprache“ hin zu einem „Schreien“, wird also
überdeutlich, damit das Pferd die gewünschte und erwartete Reaktion
zeigt. Daraus erwächst meist nur Hektik und Stress und kein
zufriedenstellendes Ergebnis - auf keiner Seite.
Ich habe mir heute ganz besonders
vorgenommen, sanft, gelassen und ohne viel zu erwarten zu meinen
Pferden zu gehen. Und das wurde gleich doppelt belohnt.
Es begann damit, dass ich sie von der
Koppel holen wollte.