„Fühlend Reiten“ beinhaltet, ein Pferd so zu fördern und zu stärken, dass es einen Reiter gesund tragen kann. Der Weg und das Ziel ist Reiten in Balance, das Pferd durch gezieltes Gymnastizieren in Stellung und Biegung geradezurichten und seine Tragfähigkeit zu verbessern. Mein Blog dient der Sammlung von Artikeln zum Thema „Fühlend Reiten“. Was und wie ist gesundes Reiten in Balance. Die Themen behandeln die Mensch-Pferd-Beziehung und -Kommunikation, die Pferdeausbildung und das Reiten.
Mittwoch, 26. Februar 2014
Montag, 24. Februar 2014
Tierliebe
Ist
sie real?
Die
Frage ist, bin ich meiner Überzeugung von Tierliebe (hier im
Besonderen Liebe zum Pferd) treu? Wenn ich denke, ich liebe mein
Pferd, was tue ich denn oder woran mache ich das fest? Jeden Tag muss
ich sie neu beweisen. Sonst ist es eine Floskel. Sonst ist es wie
beim Stolz. Ich kann mir auf die Schulter klopfen: Ich liebe mein
Pferd. Ja toll, aber kann es das Pferd spüren oder tue ich nur so?
Doch
wie ist es denn in unserer menschlichen Liebe zum Partner
beispielsweise? Da sagen wir auch nicht, sie gibt es nicht oder wir
täuschen uns. Die Liebe zum Pferd gibt es, sie ist auch real. Obwohl
ein großer Teil Bewunderung dabei ist und Faszination. Und doch ist
es eine Art von Liebe, von Zuneigung. Aber sie besteht nur (weiter),
wenn ich sie nähre. Sie lebt davon, gezeigt zu werden – sie wird
dadurch real, dass ich sie lebe und mir und dem Anderen zeige. Und
ganz besonders braucht es der Geliebte, dass wir ihm zeigen, wie gern
wir ihn haben, oder? Ich kann nicht eins sagen und das andere tun.
„Ich liebe mein Pferd! Ja, und was tue ich, was Liebe genannt
werden kann? Zumindest sollte ich dem Pferd zugestehen, nein zu
sagen. Das beinhaltet, zuzuhören und mich zu bemühen, zu verstehen,
was das Pferd mir sagt und es auch zuzulassen. Meist verlangen wir
nur und erlauben nichts, was von unserer Vorstellung abweicht. Das
ist keine Liebe. Das ist Sklaverei. Schließlich sind unsere Pferde
schon gefangen, wir bestimmen ihren Tagesablauf und mit wem sie wann
zusammen sein dürfen. Da sollte das Miteinander nicht auch noch von
zu viel Bestimmen dominiert sein. Nicht einfach, ich weiß. Fangen
wir mit unserer Einstellung dazu an, was wir vom Pferd erwarten.
Gefühle und Gedankenbilder können vom Pferd ein Stück weit
wahrgenommen werden. Das heißt: konzentrieren und innerlich wie
äußerlich voll und ganz dabei sein, was ich tue.
Wir
sind kein Pferd, um Chef zu sein. Wir sind kein Pferd, um das Pferd
zu dominieren. Wir sind ein Mensch, der (hoffentlich) denken und
reflektieren kann. Zuhören ist das Stichwort. Und dann nicht weg
hören, wenn es uns etwas mitteilt. Sicher ist es nicht einfach, die
Sprache der Pferde (richtig) zu deuten. Eine große Portion
Ehrlichkeit ist wichtig, sie zu verstehen. Und Verständnis für
seine Bedürfnisse.
Und
wie geht das nun? Wie benehme ich mich als „Liebender“?
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