Was bietet
„Fühlend Reiten“
Mit dieser Zusammenfassung möchte ich
Interessierten vorstellen, was und wie ich unterrichte und mit Reiter
& Pferd arbeite.
Ich halte es absichtlich
stichpunktartig, damit es übersichtlicher ist.
Diese Punkte betreffen meinen
Unterricht für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und das
Pferdetraining.
Mein Ziel ist es, den Reiter zu einem
ausbalancierten Sitz zu verhelfen, damit er klar und fein
kommunizieren kann.
Reiten ist
Kommunikation – kein Gewaltakt.
Die Handhabung der Hilfen und
Ausrüstungsgegenstände dienen der Kommunikation und sich gemeinsam
in (angestrebter) Harmonie zu bewegen. Sie sollen nicht stören,
nicht grob sein oder Schmerz bereiten.
Das Ziel beim Reiten
ist Harmonie – wie bei Tänzern im Gleichklang zu schweben.
Dafür müssen wir jedoch die
biomechanischen Zusammenhänge kennen und verstehen. Sie sollten im
Zusammenhang mit der Skala der Ausbildung Grundlage jedes Reitens
sein.
Denn Pferde sind nicht zum
Geritten-Werden geboren. Sie müssen dafür körperlich vorbereitet,
gestärkt und fit gehalten werden. Und vor allen Dingen sollten sie
sich dafür in Balance bewegen, sonst ist das Geritten-Werden ein
Krampf (Kampf), Fehlbelastung und schädigend. Jeder Reiter muss es
lernen, die (In)Balance zu sehen, zu fühlen und die Zusammenhänge
verstehen, wie Balance erreicht wird.
Deshalb fange ich immer wieder vom
Boden aus an. Für das Verständnis, die Möglichkeit zu sehen –
denn auf dem Pferd zu fühlen ist schwerer.
Und damit das Pferd erst einmal ohne
Reitergewicht:
● in Balance kommt
● loslässt (entspannt)
● den Rücken aufwölbt
● nach Vorwärts-Abwärts sucht
● aktiv unter den Schwerpunkt tritt
● geschmeidig und beweglich wird
● die Hohle Seite dehnt und die
natürliche Schiefe Stück für Stück ausgleicht
● Stellung und Biegung lernt und mit
feinen Hilfen in Selbsthaltung bleibt
● auf meine vorwärts, seitwärts
führenden und verwahrenden Hilfen reagiert und ich gezielt jede/s
Schulter und Hinterbein ansprechen kann
● kräftig wird, ohne Muskeln zu
verspannen, weil ein (nicht gymnastischer) Reiter noch nach seinem
eigenen Gleichgewicht sucht
Deshalb gehören zu meinen Inhalten
(Wobei ich mich an den Wegen verschiedener Ausbilder orientiere. Es
fließen immer wieder neue Erkenntnisse durch stetige Weiterbildung
ein.):
● Führen lernen –
körperlich und geistig (nicht das Pferd am Strick hinter sich her
laufen lassen oder ziehen, sondern bewusstes, gemeinsames Schreiten
und Traben, das bereits gezielte Hilfen, feine körpersprachliche
Signale und klare Zielvorstellung braucht)
● Bodenarbeit für die
Körpersprache, zum Sensibilisieren und dem Verfeinern der
Hilfengebung
● Longieren mit dem Kappzaum
(orientiert am Longenkurs, der Akademischen und klassischen
Reitkunst)
● Arbeit an der Hand (auch als
Verbesserung des Verständnisses von der Aufgabe des Zügels)
Wer schon beim Führen nicht bewusst
ist, kann auch nicht bewusst reiten.
Wer das Pferd beim Führen nicht
überallhin lenken kann, auch in schwierigen Situationen, wird es
beim Reiten auch nicht können.
Vertrauen, Respekt und
Einfühlungsvermögen sind die Basis für ein harmonisches
Miteinander.
Hier beginnt alles Pferde- und
Menschentraining in Körpersprache (Hilfen), Balance, Gefühl,
Aufmerksamkeit, Miteinander, Geduld, Klarheit, Konsequenz,
Bewusstheit, Verständnis des Warum, Wann und Wie.
Nichts ist so
Persönlichkeitsfördernd wie das Trainieren von Pferden.
● Freiarbeit als Überprüfung, zur
Motivation und Verbesserung
● Wechsel des Ortes von Reitplatz,
Roundpen und Gelände
● Theorie-Einheiten, Austausch und
Diskussion. Denn ohne am Verständnis von den Grundlagen zu arbeiten,
wird es schwer möglich, weiterzukommen.
● Angst zulassen und angehen
●
Pausen, Loben und an der inneren Haltung und Einstellung arbeiten
Kommunikation beginnt
mit einem Lächeln.
● Ziele formulieren und setzen
● Schritte für Lösungen suchen
● Schritt reiten ist das A und O,
nicht nur zum Aufwärmen
● wie und wann treibe ich
● wie und wo sitze ich
(Gewichtshilfen)
● wann und wozu gibt es die Zügel
(Einsatz und Verinnerlichen, dass er nicht primäre Hilfe ist, gerade
als handorientierte Menschen braucht das ständige Erinnerung)
● Bewusstheit über die Bedürfnisse
und Lebensweise des Pferdes, die das Miteinander bestimmen
(bspw. die Frage nach der
Konzentrationsdauer und der Beziehung: Dominanz? Partnerschaft?)
● Reflektion der Körperhaltung,
-Sprache (auch unbewusst, wobei wir lernen können zu verstehen,
warum unser Pferd etwas macht, was wir nicht „wollten“) und
Selbstkritik als positives Mittel um gefühlvoller zu werden
● Fühlen, fühlen, fühlen im
Schritt, Trab, Galopp, Seitengängen
● den Sitz verbessern, um Takt,
Losgelassenheit, Biegung, Aktivität zu spüren und einzuschätzen
● und allem zu Grunde: warum, was,
wie mit dem Pferd gemacht wird, also warum:
Stellen,
Biegen,
Schulter anheben,
unter den Schwerpunkt treten,
Vorwärts-Abwärts,
Rücken aufwölben,
Geraderichten,
Ausbalancieren,
wofür sind Longieren, Seitengänge,
Übergänge, Bahnfiguren,
welche Möglichkeiten für welche
auftretenden „Probleme“.
Mein Ziel ist es Reiter so zu schulen,
dass sie merken, wann ihr Pferd auf der Vorhand ist,
auseinanderfällt, den Rücken hängen lässt oder nicht aktiv genug
tritt.
Es geht um bewusstes Reiten, das Pferd
und seine Bewegungen zu fühlen und positiv zu beeinflussen.
Ich freue mich über Fragen,
Unklarheiten und suche nach den passenden Erklärungen, auch wenn ich
selbst keine Antwort weiß. Ich versuche mich ständig
weiterzubilden.
Nun zum Abschluss noch ein paar Worte
speziell zu meinem Reitunterricht für Kinder.
Bis zu einem bestimmten Alter steht der
Spaß, die Freude mit dem Pferd etwas zu erleben, sich
auszuprobieren, den Partner Pferd kennenzulernen, sich im
Gleichgewicht zu schulen an 1. Stelle. Das Reiten mit seinen Hilfen
und Zusammenhängen ist noch gar nicht verständlich. Es wird
spielerisch eingebaut. Mit Spielen, Lernanreizen und dem Miteinander
putzen wir, kümmern uns um das Pferd, lernen das Führen, sich
körpersprachlich verständlich zu machen, mit Übungen auf dem Pferd
locker, im Gleichgewicht zu sitzen und sich etwas zu trauen - zu
wachsen.
Persönliche Hürden und
Herausforderungen werden einbezogen.
So variieren die Inhalte zwischen
Sitzlonge, sich führen, spazieren gehen/reiten, Kindgerechte Theorie
mit Arbeitsblättern (Rätseln, Bildern), das Pferd mit seinen
Bedürfnissen kennenlernen, beobachten und eine Beziehung aufbauen.
Ich lege bewusst Wert darauf, dass erst
allein geritten wird, wenn die Kinder verstehen, wozu die Hilfen sind
und wie sie gegeben werden. Die Zügel sind nicht Lenkwerkzeug. Das
lernt man nur, wenn man erst einmal Sitzen und sich ausbalancieren
kann, die Bewegungen ohne Angst fühlt und ihnen folgen kann und die
Hände nicht zum Festhalten nutzt, auch wenn das Pferd einen Satz
macht.
Das Maul des Pferdes
ist heilig.
Und die Zügel sind wie
das I-Tüpfelchen – sie sind für eine feine Verbindung.
“Reiten
ist Denksport und kein Kraftsport.”
(Claus Penquitt)
(Claus Penquitt)
"Das
schönste Geschenk eines Pferdes ist auf deine feinen Hilfen, auf
deine sanfte Kommunikation zu reagieren.
Das musst
du dir erarbeiten - du musst an dir arbeiten, dein Pferd kann es.
Wir
"sprechen" oft zu unklar fürs Pferd und weil nicht die
erhoffte Reaktion kommt, werden wir gröber - statt den Fehler bei
uns zu suchen, ist das Pferd derjenige, der nicht versteht."
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