Samstag, 12. Dezember 2015

Persönlich, Persönlicher, Du! - Ein Stück vom Berg in meinem Kopf ...


Auf der einen Seite merke ich, wie die Zeit und meine Verantwortungen nicht das hergeben, was ich bräuchte und mir wünsche -
auf der anderen Seite ist mein Kopf eine Sammelstelle von Gedanken, die auch einmal herauswollen :)

Deshalb gibt es heute einen kleinen Teil davon und der ist persönlich - persönlich von mir, für Dich und für jeden, der sich damit identifiziert.



Ich kann gar nicht jeden einzelnen ansprechen, der mein Leben bereichert und meinen Weg gekreuzt hat. Ob vierbeinig oder auf zwei Füßen. Und es hört nicht auf. Ist das nicht wunderbar! Das Leben steckt voller Überraschungen und hält so viel für uns bereit. Wir müssen nur zupacken - und wir "müssen" erkennen, was und wann auf dem Weg etwas Glück wartet. 
Oft ertappe ich mich, dass ich denke, es ist doch alles nur anstrengend, so viel zu tun, für mich ist nichts übrig an Glück, Hochs und positivem Feedback.
Doch genau in diesen Momenten sehe ich nur die Mauer und nicht darüber. Jeder Tag hält so viele kleine Freuden, Überraschungen und Erfolge bereit. Wir müssen sie nur wahrnehmen und das Leben kann wie ein Regenbogen sein.

Weil ich froh bin, wo ich stehe, wer ich bin und was ich erreicht habe, möchte ich hiermit einen Dank aussprechen an alle, die mein Leben bereichert haben.
Meine Familie, meine Kinder und im Zusammenhang mit "Fühlend Reiten" meine wunderbarsten Begleiter - meine Pferde. Sie zeigen mir so viel - sie geben mir so viel - sie sind da und helfen mir wachsen. 

Der Eine ist wie eine sanfte Begegnung mit dem Wind, der flüstert und haucht und dann mit voller Energie stürmen kann. Die Gegensätze sind überall da. Spürt man die eine Seite, versteht man etwas von der anderen. Ohne die andere wäre die eine aber längst nicht so Gefühlsstark.
Weißt Du was ich meine?
Wenn ich z.B. nie erlebt hätte, was es wirklich bedeutet, das Pferde Fluchttiere sind, immer bereit sich in Sicherheit zu bringen, hätte ich nie so viel Freude erfahren können, die ich geschenkt bekomme in der Beziehung zu diesen Tieren: - ihr Vertrauen beim Folgen, 
- ihre Bereitschaft, mich zu verstehen und meine Fragen umzusetzen,
- ihre Neugier, wer ich bin, was ich mit ihnen erleben möchte,
- ihren Großmut und Nachsicht, mich zu nehmen, wie ich bin und dann auch noch anzustupsen, aus Fehlern zu lernen,
- und ihre eigenen Angst mit mir zu überwinden.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Adventskalender für mein Pferd


Mit dieser Aktion beteilige ich mich am #Pfeihnachtskalender - mit schönen Gedanken und Wünschen durch den Dezember.


Was ich mich in diesem Jahr bewusst frage, um meinem Pferd etwas für seine Hingabe zurückzugeben:

Was wünsche ich mir für mein Pferd?
Was würde sich wohl mein Pferd von mir wünschen?
Was könnte Weihnachten für all unsere Pferde sein?

10. Dezember - (M)Ein Wunsch-Türchen für mein Pferd

 



Jedes Jahr zu Weihnachten gibt es (kleine) Geschenke von und für die Lieben.
Jedes Jahr zu Weihnachten denken wir an uns.
Nun soll es ganz bewusst um meinen Partner - Pferd - gehen.


Was wünsche ich mir für mein Pferd?


Ich wünsche mir von Herzen, dass meine Pferde zufrieden sind mit ihrer Lebenssituation bei mir. Ich hoffe, sie sind glücklich in ihrem Lebensreich. Es ist nicht die endlose Weite einer Steppe oder ein Wald mit verschiedenen Bäumen, Sträuchern zum Knabbern und Schubbern. Ich habe von allem nur einen Bruchteil. Für das menschliche Auge ist ein Paddock oder Wiese schnell groß und man staunt. Aber für das Pferd? Wie sehen Pferde eigentlich ihren Lebensraum? Ja, sie sind hier und damit groß geworden. Viele kennen die Boxenhaltung. Ob sie wohl im tiefen Inneren verborgen ein Gefühl und Sehnsucht für die Freiheit und Weite haben?
Kinder, die in der Stadt in einer Wohnung groß werden, müssen nicht unbedingt Sehnsucht nach einer naturbelassenen unbebauten Gegend haben. Ich weiß, der Vergleich Mensch Pferd geht so nicht ganz auf. Aber ein wenig führt er mich dahin, was ich denke: Nämlich, die Haltung der Pferde ist das Eine - mindestens ebenso wichtig ist der Umgang. Und hier beziehe ich mein Advents-Bildchen mit ein. Wer sagt nicht, dass er sein Pferd (Tier) liebt? Und wen man liebt, für den möchte man das Beste. Ich träume von tiefem Vertrauen, Freundschaft, Zuneigung, Freude auf das Zusammensein und Harmonie im Miteinander. Ich möchte, dass mein Pferd ein Mitspracherecht hat, freiwillig und gern mitmacht und sich freut, wenn ich komme. Große Wünsche! Nur ein Traum? Mir ist es egal: denn eins kann ich dafür tun!
Ich kann an mir arbeiten, ein sanfter, ehrlicher, respektvoller Partner zu sein. Stück für Stück besser zu sein. Schlechte Tage zuzulassen und nicht auf mein Pferd auszulassen, was mich bedrückt oder stresst. Ich kann lernen, mit innerer Ruhe, mit wenig aber klarer Körpersprache zu agieren, um eine entspannte Atmosphäre zu erhalten. Ich kann wachsen. Und wenn ich immer daran denke, jetzt so zu handeln, so zu sein, so zu antworten, dass dies nicht gegen meine Träume ist, bin ich überzeugt, ist es das beste, was ich tun kann. Für mein Pferd.

Was ich heute tue, trägt morgen Früchte.
Den Baum, den ich morgen haben möchte, muss ich heute pflanzen und pflegen.
Seien wir bewusst, was wir jetzt - in jedem Moment - tun, es hat Konsequenzen (positive wie negative).
Ich trage die Verantwortung für das Pferd, das ich habe, so wie es ist.


Was würde sich wohl mein Pferd von mir wünschen?


Ich denke, Pferde sind offen für Beziehungen auch artübergreifend. Sie machen auch mit, wenn es reizvoll ist (durch Abwechslung, Lob, Futter, Pflege). Sie sind nicht gegen uns Menschen. 
Doch ich denke, sie wünschen sich dabei zufrieden, schmerzfrei und verstanden zu sein. Ihre Bedürfnisse als Lauftier, Herdentier, Fluchttier, stundenlang wandernder Pflanzenfresser und fühlendes Lebewesen dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden. Wenn ich jetzt für mich als Mensch spreche, kann ich sagen, ein paar Einschränkungen kann es sicher hinnehmen, wenn das Ganze stimmt. Ich kann auch verzichten, wenn ich mich wohl fühle. Und das ist sicher der wichtigste Punkt auf der Wunschliste der Pferde: sich wohl zu fühlen, körperlich und seelisch. Darin steckt eine Menge von Kleinigkeiten, die dazu beitragen. Es ist ein kleiner Wunsch - und doch riesengroß.
Hier kann jetzt jeder für sich überlegen, wie er seinem Pferd regelmäßig kleine Geschenke machen kann, damit es sich wohl fühlt.


Was könnte Weihnachten für all unsere Pferde sein?


Weihnachten ist deshalb ein besonderer Zeitpunkt sich wieder daran zu erinnern, zu schenken, zu erfreuen und an den anderen zu denken.
Weihnachten kann für Pferde eine Zeit sein, in der ihre Besitzerinnen und Reiterinnen ganz besonders kritisch mit sich selbst sind, ihr Handeln überdenken, was sie besser machen können, ob die Haltung stimmt, wo sie dazulernen und sich verbessern können, zu überlegen, was gut ist und was veränderungsbedürftig ist.
Und ganz besonders wichtig ist in meinen Augen: Gewaltlosigkeit (körperlich und seelisch).



Ich freue mich über Dein Kommentar und Gedanken hier unten!

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Hier kannst Du auch die anderen Beitrage der Aktion #Pfeihnachtskalender lesen:

Pferde im richtigen Licht: Was wünscht sich mein Pflegepferd vom Christkind?
Mein­Faible: Über Vorfreude und Besinnlichkeit an #Pfeihnachten
Sirkhan: Umdenken in der Reiterwelt
Two-Toned: in Würde und mit Respekt altern
Pferdefreunde: Der Wunschzettel meines Pferdes
Pferdeflüsterei: Wunschliste zu Pfeihnachten: was Pferde wirklich brauchen
Nordfalben: #Pfeihnachten kommt
Verwandert: Liebes 2016
Pfridolin: #Pfeihnachten steht vor der Tür
Pferdespiegel: Mehr Selbstvertrauen für mein Pferd
Team Knutschkugel: Meine Pfeihnachtswünsche
Sonny: was sich Herr Plüsch wünscht
Führpferd: Ein pferdischer Adventskalender: #Pfeihnachten horcht in den Stall
Faxi: gleichberechtigten Beziehung Hippovital: Selbsterkenntnis und Ehrlichkeit im pferdigen Adventskalender
Clickerpony: PfeihnachtswunschRoping my dream: Glory's Wunschzettel
Pie und Santos: mehr Mut und Selbstvertrauen
Ponyliebe: was sich Ponys wünschen

Samstag, 5. Dezember 2015

Mein Adventskalender Gewinnspiel - und weitere Überraschungen für Euch auf Tierblogger.de

 

6. Dezember - Der Tag des Nikolaus: Adventskalender-Türchen 6

Ich freue mich, dass Du den Weg hinter dieses Türchen mit der Nummer 6 genommen hast!


Zur Einstimmung ein paar Gedanken zum Nachdenken ...



Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. 
Problematisch sind nur die Lenker,
die Fahrgäste und die Straße.“
...
(Franz Kafka)


Genauso sehe ich auch den Frieden und das harmonische Miteinander mit allen Lebewesen auf dieser Erde.
Frieden bedeutet für mich eine freundlich offene Atmosphäre. Ich darf sein, wie ich bin. Ich darf wachsen, wie ich es brauche. Ich kann mich weiterentwickeln und werde dabei sogar unterstützt von all den wertvollen Beziehungen, die das Leben bereichern. Denn das Leben ist Entwicklung und innerliches Wachstum.
Und im Miteinander zeigt sich, wie tolerant und großherzig wir sind. Gönnen wir anderen, was wir für uns selbst wünschen. Achten wir darauf, andere nicht zu bevormunden und einzuschränken, so wie wir selbstbestimmt unseren Weg gehen möchten. Und überlassen wir anderen das Recht auf ein zufriedenes Leben, denn auch wir wollen nicht gekränkt, verletzt oder abgewertet werden.

Wie denkst Du über Dich und Deine Mitmenschen? Wie siehst Du Deine Beziehung zu unseren Haustieren? Und was fühlst Du in Bezug auf die wildlebenden freiheitsliebenden Tiere dieser Erde?

 Ich denke viel (geht ja auch nicht anders :)
und ich schreibe viel (geht manchmal auch nicht anders :) 
Irgendwann fing ich meine Gedanken ein und hielt sie in Geschichten fest. Tiergeschichten - zwischen Fantasie, Weisheit, der Tierwelt und Achtung vor anderen Lebewesen.



Vor zwei Jahren, genau heute - am Nikolaustag -  steckte in meinem Stiefel ein wunderbares Geschenk. Mein erstes Buch war gedruckt und veröffentlicht. Ich hielt es stolz in Händen. 
Es ist ein Buch, das zwei meiner Lebensteile verbindet. Meine Kunst, auf getrocknete Blätter zu malen und meine Leidenschaft, darüber zu schreiben, was mich bewegt, zum Nachdenken anregt und hier sind es kleine Lebenseindrücke von Tieren. Fühle ihr Leben! 

Auch wenn es keine offensichtliche Verbindung zu "Fühlend Reiten" gibt, entstand "Fühlend Reiten" aus meiner Lebenshaltung, nicht nur die Oberfläche zu betrachten, sondern mit Herz und Gefühl den Tieren zu begegnen und sie zu verstehen.

Heute kannst Du ein Gewinner sein!
.......

Mittwoch, 4. November 2015

Was haben denn die innere Einstellung, Motivation und Gefühle mit der Körpersprache und Körperhaltung zu tun?

Körpersprache


Körpersprache ist ein Begriff, der immer wieder fällt, wenn es um Pferde geht.
Körpersprache ist die Form der intensivsten und aufschlussreichsten Kommunikation von Mensch und Tier. Denn Körpersprache vermittelt immer - auch unbewusst. Und das nehmen Tiere wahr. Auch den Geruch von Gefühlen. Und leider oder zum Glück können wir den nicht vortäuschen oder überdecken.

Zum Einen entstehen daraus leider Missverständnisse unter den Menschen, die sich in Bezug auf ihre Körpersprache nicht genügend reflektieren (können) und dann ihren Partner (Pferd) beschuldigen. Problempferde erwachsen meist genau deshalb, weil der Mensch ein Problem mit der Kommunikation hat, mit der Reflexion und seine Gefühle zu kennen.

Zum Anderen ist es unsere Chance jedem Gefühl auf den Grund zu gehen und Körper und Geist auf einen Nenner zu bringen. Lernen wir bewusst das zu sagen (zu zeigen), was wir mit unserem Körper nicht vortäuschen können.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Warum Reiter gute Pädagogen sein sollten.

 Verantwortung


Als Reiterin fühle ich mich in der Verantwortung, die Zeit mit meinem Pferd bestmöglich zu verbringen - also so, dass mein Pferd gern mit mir zusammen ist, sich für mich anstrengen will, mich versteht und auch beim nächsten Mal noch auf mich zukommt. (Ein Glück tun sie das alle :) Und ich kann dadurch erkennen, wenn einer wirklich mal keine Lust hat.)

Ich möchte kein Pferd, dass die Zeit mit mir nur erträgt, darauf wartet, bis es endlich vorbei ist, seine Pflicht erfüllt und wenn es mich sieht, ich mit einem Halfter komme, es sich wegdreht oder gar nicht erst guckt, geschweige denn interessiert mitkommt.

Es ist entscheidend für ein harmonisches Miteinander, das beide Seiten mitmachen wollen. Gerade Pferde sind Energiesparer und tun nur so viel wie nötig. Sie müssen die Energie für eine mögliche Flucht aufsparen. Also ist es ein Geschenk, wenn sie für uns Energie "verschwenden".
Ich sehe mich dadurch in der Pflicht, diese geschenkte Energie in einem positiven Sinne zu nutzen, zu würdigen und etwas dafür zurückzugeben. Sei es Lob, Futter, Anerkennung und/oder Freude, ehrliches Interesse an meinem Partner Pferd.

(Lies hierzu "Bitten und Fragen" - über das Zurückgeben.)


Montag, 21. September 2015

"Schule Dein Gefühl" und wie ich die Hilfen als Hilfen nutze, nicht als Befehl

Ich möchte hiermit an den Artikel "Die Stellung" anknüpfen und widme mich der Hilfengebung in Momenten, in denen die Stellung nicht oder nicht korrekt vorhanden ist. Die vorgestellten Möglichkeiten dienen dem Verständnis und sind Anregungen, keinesfalls vollständig, denn dazu müsste man das Pferd und Reiter live in Bewegung sehen.

Dazu nehmen wir uns die drei Bilder aus dem Artikel über die Stellung noch einmal vor.

 

Keine korrekte Stellung - was nun?


Wir wissen bereits, dass die Stellung eine besondere Bedeutung hat. Ich kann ein Pferd mit nachgiebigem Genick biegen und meine Hilfen für Richtung und Tempo können umgesetzt werden. Ein "lockeres" Genick lässt Bewegung durch die Wirbelsäule durch.
Ein festgehaltenes Genick hingegen heißt auch ein unnachgiebiges Pferd zu haben. Bewegung stockt oder ist hektisch und schlecht zu formen. Auf jeden Fall kann ich dieses Pferd nicht harmonisch, auf genauen Linien und in Balance reiten.
Wenn Du schon einmal balanciert bist, weiß Du, dass man dabei sehr konzentriert und mit Gefühl jeden Muskel benutzen muss - dosiert - zum richtigen Zeitpunkt - und in Zusammenarbeit mit den anderen Muskeln. 
Ein Zuviel irgendwo bringt Dich aus dem Gleichgewicht und Du fällst.
So geht es auch dem Pferd, nur dass es nicht umfällt, es hat 4 Beine, kann dennoch aus der Balance kommen und sich schief bewegen (aufgrund der natürlichen Schiefe). Eine Imbalance führt auf Dauer zu Überbelastungen (es muss schließlich noch das Gewicht eines Reiters mit ausgleichen) und Schäden. Manchmal auch erst nach Jahren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, JETZT auf gesunderhaltendes Reiten/Bewegen also Reiten in Balance zu achten.

Und das Genick ist hier sozusagen der Ausgangspunkt.








Schauen wir uns diese drei Pferde nacheinander an.

"Schule Dein Auge" Teil 3 - die Stellung

Ich möchte hier das Thema Stellung aufgreifen und so anschaulich wie möglich verständlich machen.

 

Ohne Stellung kein korrektes Reiten oder Bewegen auf gebogenen Linien.


Das erste, was ich als Reiter für ein durchlässiges Pferd brauche, ist ein nachgebendes Genick. Im Genick kann das Pferd den Kopf festhalten und sich anspannen - das ist sozusagen der Fluchtmodus.
Das Pferd kann jedoch auch genau dort loslassen und frei für Bewegung sein. Das heißt es kann nachgeben, sich stellen und damit seinen Körper formen lassen.
Stellung ist hierbei eine kleine Bewegung im Genick, genauer zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel. Hier kann eine rechts-links Bewegung erfolgen. Das Nicken des Kopfes (Ja-Sagen) erfolgt in dem Gelenk zwischen Hinterhauptbein und erstem Halswirbel. Dieses "ja" nicken ist keine Stellung!


Dienstag, 8. September 2015

Pferdebedürfnisse, pferdegerechte Haltung und Bedingungen für die Gesunderhaltung

 Der Weg in den Stall

 

Jeden Tag, wenn ich zum Stall gehe und mir meine Pferde anschaue, frage ich mich, wie es ihnen geht: 
Schutz-suchen oder dösen.
  • wenn sie an heißen Tagen Schutzsuchend im Stall dösen, weil dort kaum Bremsen hinkommen - stehen sie gern so lange still?
  • wenn es über 30°C sind und Shira im Stall steht und dennoch Schweißflecken hat - was wünschen oder wollen Pferde bei Hitze? Schatten? Bäume? Wasser? Baden?
  • wenn sie mich am Zaun erwarten, als würden sie da schon lange stehen - haben sie Langeweile?
  • wenn sie im ausgetretenen Trampelpfad zur Tränke gehen - ist der Weg vielleicht nicht lang genug, um ihr Bewegungsbedürfnis zu stillen oder ist er zu sandig und weich und provoziert zu wenig Abrieb der Hufe?
  • Wenn ich abäppel und nicht viel laufen muss, weil sie ihre bevorzugten Stellen haben - reicht der Platz aus?
  • wenn ich sie von der Weide hole, weil die Zeit um ist (für den Winter haben wir keine Winterweide und deshalb geht es dann nur kurz auf eine der Sommerweiden und im Sommer begrenze ich die Zeit, weil Shira sonst rollen würde, die Grasnarbe auf dem Sandboden schnell aufreißt und die Wiesen nicht bis in den Spätherbst "reichen" würden) - wie fühlen sie sich damit? Haben sie sich genug bewegt? Was tun sie den Rest der Zeit? Brauchen sie mehr Anregungen für ein erfülltes Leben? Was erfüllt das Leben eines Pferdes?
  • ...

Dienstag, 1. September 2015

Ausreiten - ABER WIE? - Schule Dein Auge und Gefühl

Ausreiten - eine Idealvorstellung


Ich denke, die meisten träumen davon, gemütlich oder abenteuerlich - einfach schön auszureiten.
Die einen kaufen sich deshalb ein Pferd - oder suchen eine Reitbeteiligung.
Die anderen wollen den Ausritt als Ausgleich oder Abwechslung zum eigenen Alltag oder dem Training des Pferdes.
Ausreiten vereint hier die positive Spannung im Gemüt durch die abwechslungsreiche Umgebung - die vermehrte Geradeaus-Bewegung im Gegensatz zur Reitbahn und die unterschiedlichen Bodenverhältnisse - als auch die Trainingsmöglichkeit von Ausdauer, Kondition, Konzentration kombiniert mit dem Heranführen an Neues, mehr Gemeinschaftsgefühl und weniger Druck, etwas bestimmtes machen zu müssen (im Gegenzug zum Training in der Reitbahn).
Ausreiten entspannt, erfreut, stärkt, löst und motiviert.

Ausreiten will jeder.

Neben all den Wünschen und Gedanken, die einen jeden von uns dazu bewegen, unbedingt auszureiten, möchte ich mit diesem Artikel die Seite ansprechen, die man gern unter den Tisch kehrt oder schlicht nicht bedenkt: weil man ja "die Seele baumeln lassen" will:

Das Pferd! Die Gesundheit! Die Bedingungen guten Reitens!


Denn egal wie und wo wir reiten - wir reiten Pferde. Und die wollen gesund, zufrieden und beschwerdenfrei sein und bleiben. Auch auf einem Ausritt!

Donnerstag, 13. August 2015

Über den Weg, das Ziel und das Jetzt: Verstehen - Sehen - Fühlen und gemeinsam erreichen.


In der Ausbildung eines Pferdes - überhaupt in der Beziehung und dem Alltag mit Pferden - sehe ich den Weg schon als ein Ziel. Denn jede bewusst erlebte Minute, in Konzentration, einem freundschaftlichen Miteinander, der Bestrebung nach Harmonie und in partnerschaftlicher Kommunikation ist schon ein Ziel.
Je mehr wir uns wie Kinder im Jetzt, im Moment befinden und diesen leben, auskosten und bewusst gestalten, gehen wir zufrieden und stolz aus dem Stall.
Und dennoch können wir uns trauen, alles zu erreichen, wenn wir mit Geduld und Empathie wissen wie unser Ziel aussieht.

Mich macht es glücklicher ...


Freitag, 7. August 2015

Die Basis für ein Reitpferd - ein Beispiel

Ich bewundere jede/n Reiter/in, die zu ihrem/seinem Pferd eine harmonische Beziehung hat, in der das Pferd gern mitmacht, auf feine Signale reagiert und auch in schwierigen Situationen folgt.

Ein Pferd, dass seine Angst überwinden kann und dem Menschen folgt - 
ein Pferd, dass stillsteht und abwartet, auch unangebunden, bis sein Mensch die nächste Aufgabe angeht -
ein Pferd, dass durch kleinste Körperbewegungen dirigiert wird und mit seinem Menschen als Team agiert -
ein Pferd, dass vorsichtig, Grenzen akzeptierend und freudig bei der Sache ist:

das alles ist nicht selbstverständlich.

Pferde sind: 
Beute- und Fluchttiere,
immer in Bereitschaft und mit allen Sinnen aufmerksam,
Spezialisten auf dem Gebiet der Körpersprache (unter Pferden), doch eher Fremdsprachler in Bezug auf uns,
als Herdentiere mögen sie Kontakt und folgen gern und
brauchen klare Grenzen und eine sichere, ruhige und vertrauensvolle Umgebung zum Lernen.


Es ist schade und traurig, dass ich dennoch immer wieder Pferde sehe, denen die Basis an Verständigung, Regeln und körperlichen als auch geistigen Voraussetzungen fehlt, den Menschen und seine Anforderungen zu verstehen bzw. umzusetzen.

Leider fragt sich nicht jeder, warum etwas nicht geht. Weil nicht jeder merkt, dass etwas nicht stimmt?


Ich möchte in diesen Artikel ein Beispiel erläutern:

Ein lieber Kerl - missverstanden und benutzt

Donnerstag, 30. Juli 2015

Die Basis für ein Reitpferd - zum Reiten ein Verlasspferd: Voraussetzungen und Regeln für den Weg

 Von der Basis zum Verlasspferd


Jeder Reiter/In wünscht sich sicher ein Verlasspferd - ein Pferd, mit dem man durch Dich und Dünn gehen kann, das sich nicht erschreckt, zuhört, stillsteht, das man einfach satteln, trensen und in allen Situationen ohne Probleme führen oder reiten kann.
Schöner Wunsch!

Nur vergiss dabei nicht, dass DU die Grundlagen dafür legst, jetzt und täglich. Ein Verlasspferd wird nur durch konsequente, ruhige, verständliche Basis-"Arbeit" dazu.
Von Natur aus sind Pferde als Flucht- und Lauftiere schreckhaft, immer in Bereitschaft wegzulaufen, können in Panik geraten und müssen alles (auch den Sattel, raschelnde Gegenstände, Autos, unförmig aussehende Gegenstände) erst kennenlernen und als ungefährlich speichern oder in Deiner Gegenwart akzeptieren lernen.

Ich kann nicht von meinem Pferd erwarten, dass es in einer Situation ruhig ist, wenn ich es nicht darauf vorbereitet habe oder es mir vertraut.

Denn die erste Basis einer guten Mensch-Pferd-Beziehung, aus der ein sicheres Pferd hervorkommt, sind Vertrauen und Geduld. (Beispiel)


Vertrauen


Montag, 20. Juli 2015

Das STOP-Männchen

Kennst Du das auch?

Ich habe mich heute so sehr auf die schöne Zeit mit meinem Pferd gefreut, mir etwas vorgenommen oder vorgestellt, wie es sein wird ......

und dann ruinieren mir die äußeren Umstände die Atmosphäre. 
(Der Wind lenkte das Pferd ab, klappernde Eimer machten es hungrig oder Stimmen nahmen die Ruhe)

Wenn es bloß das STOP-Männchen gäbe!

Genau dann, wenn äußere Reize stärker sind als meine Anwesenheit und so stark ablenken, dass ich merke, ich werde wütend und möchte mit Druck durchsetzen, dass sich mein Pferd konzentriert: bräuchte ich das STOP-Männchen - das in meinem Kopf "STOP!" ruft. 
Mit diesem Stop atme ich ruhig ein und aus, zähle bis 3 und schaue mir die Situation nocheinmal an. 
  • Was will ich?
  • Warum will ich das?
  • Muss es genau das sein?
  • Was kann mein Pferd unter diesen Umständen?
  • Was können wir jetzt gemeinsam erreichen?

Montag, 13. Juli 2015

Der gesunde Huf - Fehlstellungen erkennen, Zusammenhänge verstehen, um rechtzeitig zu handeln - mit Interview

Die Basis von (guter) Bewegung: Der Huf


Wenn wir reiten oder unsere Pferde vom Boden aus bewegen, erwarten wir gleichmäßige, lockere, schwungvolle Bewegungen. Falls wir erkennen, dass die Bewegung nicht optimal ist, „doktern“ wir mit den Hilfen, also einer Einwirkung von Außen am Pferd herum, um die Bewegungen zu verändern, sprich zu verbessern.
Gesunde, freie Bewegungen sind wichtig, damit das Pferd gestärkt und gefördert werden kann, um uns Reiter tragen zu können. Zwickt oder drückt etwas, klemmt oder spannt ein Muskel, kann sich der gesamte Pferdekörper nicht mehr gleichmäßig und damit nicht in Balance bewegen.
Für gleichmäßige Bewegungen braucht es den richtigen Untergrund. Schiefer Boden, Löcher und Stolperfallen tragen nicht gerade dazu bei, harmonisch, balanciert und losgelassen zu laufen. Denn so muss das Pferd immer wieder seine Konzentration auf den Ausgleich der Bodenverhältnisse setzen und kompensieren, dass es bei jedem Schritt anders auftritt. In der Natur spielt das nicht eine so große Rolle. Der Huf und der Pferdekörper sind auf diese Ausgleich ausgelegt, jedoch ohne Gewichtsbelastung oder auf engem Raum bzw. in Kreisbewegungen.

Wir sollten uns also bewusst sein, dass gutes Laufen auch vom Untergrund abhängig ist.

Jedoch spielt ein weiterer Faktor hierfür noch eine sehr bedeutende Rolle.
Der Huf!
Ohne einen gesunden Huf gibt es auf Dauer keine gesunden Bewegungen.

Warum es für Pferdebesitzer wichtig ist, über den Huf Bescheid zu wissen: Ein schöner und informativer Artikel dazu hier.

Du kannst hierfür einen Selbstversuch unternehmen:

Mittwoch, 1. Juli 2015

Foto-Strecke „Schule Dein Auge“ Teil 2


Heute soll es um ein paar Feinheiten in der Bewegung des Pferdes als Reittier gehen:


Zwei Dinge sind hierbei hervorzuheben:

1. Das Pferd bewegt sich von Natur aus für sich selbst sozusagen „perfekt“. Es nutzt nur soviel Energie, wie sein muss. Es verbraucht seine Energie nicht einfach so. Und es ist in seiner eigenen natürlichen Balance, wobei es seinen natürlichen Bewegungsmustern folgt (Fluchthaltung,
Richtungswechsel).
2. Wenn wir ein Pferd gesunderhaltend reiten wollen, müssen wir mehrere Faktoren dieser natürlichen Gegebenheiten umwandeln. Das Pferd versteht jedoch nicht den Sinn, dass es sich anders bewegen soll, also sind Freude am Miteinander (Atmosphäre), Motivation und eine ruhige verständliche Sprache eine wichtige Voraussetzung für ein MITEINANDER.

Damit das Pferd die Muskeln trainiert, die es zum Tragen braucht und seine Körperhälften gleichmäßig belastet, muss es seine natürliche Balance (resultierend aus seiner Schiefe) aufgeben und Stück für Stück zu einer körperlichen Balance finden. Auf dem Weg zur körperlichen Balance 

Samstag, 13. Juni 2015

Auftakt: Foto-Strecke "Schule Dein Auge"


Ich denke, den Auftakt für dieses Projekt sind Bilder an der Longe.

Gerade in Bezug auf das Longieren mit Blick auf die biomechanischen Zusammenhänge, die Anatomie und Schulung des Pferdes zum Tragen des Reiters stehen hier an erster Stelle.

Zuerst muss man sich das Wissen aneignen und verstehen, was im Pferdekörper passiert oder passieren muss, damit das Pferd überhaupt zum Reittier werden kann, ohne dabei körperliche Schäden zu erleiden. Wohlgemerkt sind die „Schäden“ nicht unbedingt für den Laien sofort ersichtlich. Denn Pferde müssen in der Natur zum Überleben ihre „Gebrechen“ kaschieren, um nicht gefressen zu werden.  

Es geht also darum, das Pferd so lange wie möglich gesund zu erhalten.


Dann folgt das stetige „Schule Dein Auge“, damit Du erkennen lernst, was noch nicht optimal ist und Du weißt, wo Du gezielter trainieren musst. Lassen wir das Training weg und haben nur Spaß mit dem Pferd, müssen wir das Reiten streichen. Spaß ist richtig, aber nicht zum Leidwesen des Pferdes. Denn das Pferd ist von Natur aus kein Tragetier. Training ist Arbeit. Klar ist der Begriff „Arbeit“ mit dem Pferd nicht der beste, er hat einen Nebengeschmack, aber es trifft doch auch den Punkt: Sport und Muskeltraining sind anstrengend und starke Muskeln müssen erarbeitet werden. Dass Arbeit auch Spaß machen und mehr oder weniger Motivation und Freiwilligkeit braucht, ist keine Frage. Die Bedingungen zu schaffen, dass das Training entspannt, freundschaftlich und motivierend ist, sollte immer wieder erinnert werden.

Wer nicht mit den biomechanischen Zusammenhängen vertraut ist, sollte sich gute Lektüre beschaffen und sich da hinein arbeiten.  

(Ich biete hierzu Kurse an: Kurs-Angebot in Deinem Stall)


Ich sage hier gern: „Tu es für Dein Pferd!“


Mein Ziel in dieser Foto-Strecke ist keine Aufklärung und Füllen dieser

Dienstag, 2. Juni 2015

Führ-Parcours Teil 4 - Körpersprache und Freiheit

Hier folgt der nächste Teil mit weiteren Anregungen für Abwechslung und Bewegung auf dem Reitplatz.

Ich beschreibe Dir ein paar Übungen und Abläufe. Jedoch liegt mein Augenmerk auf Kommunikationsmöglichkeiten, die dein Pferd zu Bewegung anregen, ohne aktiv formend einzuwirken. Die Balance zwischen Formen (Stellung und Biegung, Untertreten etc.) und freier ungezwungener Bewegung hilft das Ziel der Selbsthaltung zu erreichen, in dem das Pferd den Rücken aufwölbt und dabei seine Hinterhand aktiv behält und unter den Schwerpunkt tritt.


Voraussetzung oder sage ich mal, stete Wiederholung und Einbauen von Übungen, die die Kommunikation verfeinern, helfen diese Übungen umzusetzen.

So sind Übungen des 
- Stillstehens (das Pferd lernt abwarten und sich entspannen),
- auf Berührung oder das Zeigen mit der Gerte hin das Gewicht zu verlagern oder zu weichen,
und auf Deine Körperhaltung zu reagieren (wie bspw. beim Anhalten mit dem Becken zu kippen oder beim Losgehen Brust/Oberkörper zu öffnen und nach vorn zu streben).

Je mehr Du Dir Deiner Körperhaltung und Sprache bewusst bist, umso mehr kannst Du sie gezielt einsetzen.



1. Übergänge und Paraden

Du kannst diese Übungen bspw. als Abwechslung zwischen den Übungen von Führen in Stellung und Longieren nutzen.

Montag, 1. Juni 2015

Führ-Parcours Teil 3 - Bewegungsmöglichkeiten im Gelände

Ich möchte hiermit an die vorherigen (schön älteren) Blog-Beiträge zum Führ-Schritt-Parcours anknüpfen. Aufgrund von Nachfrage und meiner eigenen Pferde ist dieses Thema immer wieder aktuell: Wie bewege ich mein Pferd ohne zu viel zu verlangen? (gerade bei dickeren Pferden, die ausbalanciert genug sind)

Ich muss vorneweg sagen, dass es immer auf die persönliche Situation und das Pferd ankommt, was ich wann tun kann. Das Beste ist möglichst viel Auslauf in sozusagen freier Bewegung.

Jedes "Training" sollte mit einer guten Aufwärmphase beginnen, zum Lösen, loslassen, entspannen, zuhören und richtigem Schreiten. Schritt ist die wichtigste Gangart und kann eine Menge bewirken: lösen, konditionieren, beweglicher machen und versammeln je nach Können des Menschen.

Es ist immer ratsam sich für weitere Schritte einen Trainer mit Erfahrung zu suchen, der mit Ideen hilft, aber auch Rückmeldungen zur Körpersprache, Hilfengebung und Schulung des Pferdes nach biomechanischen Gesichtspunkten gibt, um Balance und eine aktive Hinterhand zu fördern.

 In diesem Beitrag möchte ich ein paar Anregungen geben, wie man in das "Training" mehr Bewegung einbringen kann. Freie Bewegung ohne Ziel der Formung - freiere Bewegung als Pause und Erfrischung oder Abwechslung und Spaß.

Ihr seid dazu eingeladen unten in den Kommentaren Eure Erfahrungen und Ideen zu hinterlassen.



Führ-Parcours 1 - im Gelände


Samstag, 30. Mai 2015

Es geht weiter: Foto-Strecke "Schule dein Auge"


Liebe Reiter/Innen, Interessierte und Wissbegierige,
ich möchte in der kommenden Zeit die Projekt-Idee der Fotostrecke „Schule Dein Auge“ starten. Hiermit informiere ich Dich, worum es dabei geht, wie Du ein Teil davon sein kannst und was die Inhalte sein werden.

Worum es dabei geht:

Ich habe bereits in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema im Blog von „Fühlend Reiten“ (http://fuehlend-reiten.blogspot.de/2015/04/interesse-einer-foto-strecke-schule.html) erwähnt, dass es mich desöfteren wundert, welche Fotos bspw. auf Facebook gepostet oder in Verkaufsanzeigen präsentiert werden. Fotos, bei denen ich mich frage, warum man dieses gewählt hat oder warum man bestimmte (ich will mal provokativ sagen) Mängel derart herzeigt. Es wäre einfach, sich ein Foto vor der geplanten Veröffentlichung genau anzuschauen und abzuwägen, ob der getroffene Moment sozusagen sehenswert ist. Hier beginnt das Thema für dieses Projekt. „Schule Dein Auge“! Vielleicht siehst Du den schönen Moment darin, den Du mit deinem Pferd hattest. Vielleicht sind Hintergrund, Farbe, Schärfe gut gelungen. Ich möchte hiermit anregen, auch auf Ausbildungspunkte in Bezug auf das Pferd und den Reiter zu schauen, damit ich nicht veröffentliche, wo man sieht, wie ich hinter der Bewegung bin, mein Pferd stark auf der Vorhand oder mit einem Hohlkreuz läuft, schief also ohne Balance longiert wird oder sich im Genick verwirft und v.m.
Ich weiß, dass es wohl kaum das perfekte Bild gibt, jedoch sehe ich immer wieder Bilder, die mir persönlich peinlich wären. Solche Bilder dienen mir nur für meine eigene Reflexion. Nicht um sie zu teilen oder dann nur, um mit ihnen zu lernen, welcher Punkt erarbeitet und gefestigt werden müsste.
Ich möchte hiermit anregen, in unserer Zeit der einfachen Möglichkeiten Fotos zu schießen, diese konstruktiv zu nutzen, um ein Feedback zu bekommen - für mich selbst. Und sehen bzw. einschätzen zu lernen, was auf dem Foto noch nicht so gut ist. Dieses Foto-Feedback gibt mir zwar einerseits nur den Moment der Aufnahme wider, der ungünstig getroffen sein kann, jedoch hilft er mir einzuschätzen, ob mein Gefühl in der Einheit mit dem Pferd richtig war. Ich kann einschätzen, ob das Pferd sich losgelassen bewegt hat oder ich nur so überwältigt vom Galopp war (bswp.).
Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass mir das Thema Reflektion und kritische Selbsteinschätzung sehr wichtig sind, um daran und damit zu wachsen. Wir sind es dem Pferd schuldig, denke ich. Ein mir ebenso wichtiges Thema geht hiermit Hand in Hand: lerne

Montag, 25. Mai 2015

es gibt nicht DIE Antwort



Kommunikation ist ein großes und wichtiges Thema, nicht nur unter uns Menschen. Gerade in der Beziehung und dem Miteinander zum Pferd ist Kommunikation ganz wichtig. Nicht nur zum Verständnis, sondern einfach schon, um überhaupt einen Weg gemeinsam gehen zu können.

Man kann nicht nicht kommunizieren.

Samstag, 16. Mai 2015

Bitten und Fragen


Vor ein paar Tagen hatte ich eine Begebenheit, die mich sehr glücklich gemacht hat. Ich musste jedoch dabei feststellen, dass ich mir dafür manchmal zu wenig Zeit nehme.
Die Beziehung zum Pferd baut sich nicht über Nacht auf und auch nicht, wenn wir nur bitten oder fordern. Sie entsteht durch Zeit miteinander, durch Gegenseitigkeit, Gefühle wahrzunehmen, Bedürfnisse anzuerkennen und zu fragen. Auch ist die Zeit, in der wir das Pferd Pferd sein lassen, besonders

Sonntag, 26. April 2015

Interesse an einer Foto-Strecke: "Schule dein Auge"?

Mir ist gerade etwas bewusst geworden: dass wir gar nicht unbedingt denken müssen, kaum jemand reitet pferdegerecht, VA, mit schwingendem Rücken sondern in Rollkur, fester Hand, stechenden Sporen oder einfach "nur" am langen Zügel.

Es gibt doch so viele schöne Beispiele von Reitern, die sich Gedanken über die Biomechanik machen, ihr Pferd aufbauen, es so reiten, dass es losgelassen ist und den Reiter mit aufgewölbtem Rücken tragen kann, fördern es gezielt vom Boden, wissen, was sie warum wann machen.


Und dennoch überkommt mich immer wieder eine Trauer, wenn ich sehe, was alles mit Pferden gedankenlos angestellt wird (meine Pferde mit ihrer Vorgeschichte zeigen es mir). Ich sehe desöfteren Bilder (bspw. in Anzeigen von Verkaufspferden) mit Pferden, die gar nicht zufrieden, gar nicht locker gehen. Dass Bilder Momentaufnahmen sind, ok, aber dann muss ich doch nicht solche Momente nehmen, in denen das Pferd, mit weggedrücktem Rücken, auf der Vorhand, ungebogen, mit Unterhals etc. schreitet oder trabt - unter dem Reiter oder an der Longe.

DESHALB meine Idee und Frage an EUCH!

Was haltet ihr von einer Foto-Strecke mit Momentaufnahmen eurer Pferde, die wir zwecks Schulung des Auges, zwecks Verbessern der Einschätzung eines

Montag, 13. April 2015

Was bietet der Reitunterricht von "Fühlend Reiten"


Was bietet „Fühlend Reiten“



Mit dieser Zusammenfassung möchte ich Interessierten vorstellen, was und wie ich unterrichte und mit Reiter & Pferd arbeite.

Ich halte es absichtlich stichpunktartig, damit es übersichtlicher ist.

Diese Punkte betreffen meinen Unterricht für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und das Pferdetraining.



Mein Ziel ist es, den Reiter zu einem ausbalancierten Sitz zu verhelfen, damit er klar und fein kommunizieren kann.

Reiten ist Kommunikation – kein Gewaltakt.

Die Handhabung der Hilfen und Ausrüstungsgegenstände dienen der Kommunikation und sich gemeinsam in (angestrebter) Harmonie zu bewegen. Sie sollen nicht stören, nicht grob sein oder Schmerz bereiten.

Das Ziel beim Reiten ist Harmonie – wie bei Tänzern im Gleichklang zu schweben.

Dafür müssen wir jedoch die biomechanischen Zusammenhänge kennen und verstehen. Sie sollten im Zusammenhang mit der Skala der Ausbildung Grundlage jedes Reitens sein.
Denn Pferde sind nicht zum Geritten-Werden geboren. Sie müssen dafür körperlich vorbereitet, gestärkt und fit gehalten werden. Und vor allen Dingen sollten sie sich dafür in Balance bewegen, sonst ist das Geritten-Werden ein Krampf (Kampf), Fehlbelastung und schädigend. Jeder Reiter muss es lernen, die (In)Balance zu sehen, zu fühlen und die Zusammenhänge verstehen, wie Balance erreicht wird.

Deshalb fange ich immer wieder vom Boden aus an. Für das Verständnis, die Möglichkeit zu sehen – denn auf dem Pferd zu fühlen ist schwerer.
Und damit das Pferd erst einmal ohne Reitergewicht:

● in Balance kommt
● loslässt (entspannt)
● den Rücken aufwölbt

Donnerstag, 26. März 2015

Equikinetic: Möglichkeiten und Gefahren


Im nachfolgenden Beitrag habe ich Fotos und Skizzen eingebettet zum besseren Verständnis. Einige davon stammen nicht von mir, da sie anderweitig schon so treffend vorliegen. Ich habe sie mit Link gekennzeichnet, denn ich möchte diese nicht klauen.



Ich möchte hier ein paar Erfahrungen weitergeben, die ich mit meinen so unterschiedlichen Pferden mit verschiedenem Ausbildungsstand gemacht habe und Eindrücke, die mir aufgefallen sind in verschiedenen Filmchen, die auf Youtube und Facebook geteilt werden.


Das Ziel mit dieser Ausbildungsmethode (Muskeldehnung und Spannung mit Stellung und Biegung und der Herausforderung auf kleinem Kreis die Balance zu halten und unter den Schwerpunkt zu treten) ist ein kraftvoll trabendes Pferd, dass sich in Stellung und Biegung ausbalanciert trägt und nicht auf dem händigen Vorderbein abstützt. Im Gegenzug dazu also kein schiefes, weil ungebogenes, ungleich, schwerfällig oder schlurfendes oder hektisch davon stürmendes Pferd.
natürliche Schiefe


Denn: schief ist das Pferd von Natur aus. Die Aufgabe in
der Ausbildung ist das Geraderichten, also „Ausgleichen“
der Schiefe.
Denn: das Pferd ist von Natur aus zu einer Seite hohl und damit auf der anderen leicht gebogen. Das Ziel ist es auf beiden Seiten gleich geschmeidig biegen zu können. Und somit das Pferd geschmeidig zu machen.
Denn: das Pferd belastet die Vorderbeine ungleich, weil es die händige Seite mehr belastet auf Grund der Schiefe. So wollen wir diese händige Seite dazu bringen, Gewicht abzugeben, die Schulter anzuheben und durch Dehnung und Biegung die Ursache der Ungleichgewichtes zu minimieren.

Sonntag, 15. März 2015

Ich habe ein Pferd

Oder fangen wir lieber so an: "Ich will ein Pferd kaufen."
Ein junges Pferd, na klar. Ich bin auch noch jung (man ist schließlich immer so alt wie man sich fühlt). Ein junges Pferd - ein langer schöner gemeinsamer Lebens-Weg.

Hand aufs Herz: kann man nicht auch mit einem älteren Pferd Pferd einen langen Lebensweg haben?
Kann man nicht auch mit einem ausgebildeten Pferd genug Freude haben?

Eins ist hier entscheidend. Je weniger ich selbst kann, umso mehr spielt es eine Rolle, was mein Pferd schon kann. Denn sonst muss es mehr Fehler meinerseits hinnehmen, die es nicht versteht. Und es muss kompensieren, dass es selbst erst zu seiner Balance finden und die Hilfen lernen muss mit einem unklaren Menschen, der ebenfalls seine Balance finden muss. Eine schwere Aufgabe, die wahrscheinlich vielen nicht bewusst ist, wenn sie nicht erlebt haben, welchen Kriterien und Schritten die Ausbildung eines Pferdes folgt.

Je mehr Hilfe man von erfahrenen Ausbildern und Reitern sucht und annimmt, können Fehler vermieden werden, die leider so gut wie immer das Pferd ausbaden muss.

Es kommt auf die Fähigkeit es Reiters an, ein Pferd lange gesund zu erhalten.


Nun habe ich ein Pferd.
"Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde." heißt es nicht zu unrecht.
Schön und gut. Aber für wen? Wann?`Unter welchen Bedingungen? Mit welchen Voraussetzungen?
Denke immer zuerst an dein Pferd. Frage dich, ob seine Haltung ihm gerecht wird; ob es seine natürlichen Bedürfnissen als Lauftier, Herdentier, Fluchttier, Dauerfresser erfüllen kann. Denn das trägt zur Zufriedenheit bei.
Lerne dein Pferd kennen, damit du Unterschiede im Wesen und Verhalten wahrnimmst.

Denke immer zuerst an dein Pferd. Kann es das, was du von ihm erwartest? Gerade geritten-werden ist keine natürliche Bewegungsform des Pferdes. Oder schleppst du ohne Schmerz, Muskelverspannung und in Zufriedenheit ohne

Dienstag, 17. Februar 2015

Höflichkeit Teil 2

Dieses Mal möchte ich mehr auf die Praxis eingehen - Höflichkeit in Beispielen.

Nehmen wir an, ich habe mein Pferd aufgehalftert und stehe neben ihm.

Nun möchte ich losgehen.
Wenn ich nur daran denke, loszugehen, nach vorn schaue (oder manchmal auch noch woanders hin, statt in die Bewegungsrichtung) und dann am Seil ziehe, weil das Pferd nicht schnell genug reagiert, ist das nicht sehr höflich. Steht es am Anbinder und muss sich noch etwas drehen, um geradeaus loszugehen, ist es sogar rücksichtslos, einfach loszugehen, statt das Pferd Schritt für Schritt zu drehen in einem dem Pferd angemessenen Tempo. So kann es lernen auf kleine klare Zeichen hin Vorder- oder Hinterbeine so zu bewegen, wie ich es möchte. Es ist also eine gute Möglichkeit schon bei Kleinigkeiten auf Präzision und klare Hilfengebung zu achten.
Ich sehe diese Art des einfach Losgehens und am Strick ziehen leider öfter, "weil man eben routiniert ist" und mit dem Gedanken schon einen Schritt voraus. Der Mensch ist mit seinen Gedanken schon weiter als mit den Taten. Oft denkt man, die Konzentration sei dann in der Reitstunde gefragt. Aber die beginnt schon beim Aufhalftern, wenn ich das Pferd hole. Und von Anfang an bin ich in der Pflicht, mit voller Aufmerksamkeit beim Pferd zu sein, ihm verständlich zu sagen was ich will, es auf alle Wechsel vorzubereiten und auch bei Kleinigkeiten klar zu sein. Das Pferd versteht nicht, warum ich beim Putzen keine Regeln (bzgl. Stillstehen, Weggucken, Knabbern, Scharren etc.) habe und beim Reiten schon einen winzig kleinen sogenannten Ungehorsam bestrafe. Beispielsweise ist ein Schritt in Richtung Gras am Anbinder genauso bedeutend, wie ein eiriger Schritt auf dem Zirkel. Wenn ich zum Grasen nicht Ja gesagt oder die Zirkel-Hilfen korrekt gegeben habe, sollte ich das Pferd korrigieren. Denn das Pferd versteht nicht den Unterschied, wenn der Mensch am Anbinder die Übernahme der Führung und Entscheidungen zulässt, beim Reiten dann aber absoluten Gehorsam will.
(Zum Ja sagen möchte ich demnächst noch etwas schreiben)
Pferde leben im Hier und Jetzt, reagieren auf das, was ich jetzt tue. Auf Gedankenlosigkeit oder zerstreuten Gedanken können sie nicht klar reagieren.
Höflichkeit bedeutet hier, mir bewusst zu sein, wo ich jetzt bin, was ich jetzt will

Montag, 16. Februar 2015

Höflichkeit im Umgang mit dem Pferd

Ich denke, dass jeder von uns genau diesen Anspruch hat - diese Erwartung:

>>dass uns die Mitmenschen mit Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Höflichkeit begegnen<<

und das eigentlich ohne Kompromisse, ohne Ausnahme oder?


Warum?
Wir selbst sind uns sehr wichtig - natürlich! (das muss auch so sein)
- wir kennen uns selbst am besten,
- wollen glücklich sein und
- selbst, wenn wir Fehler machen, wollen wir anständig behandelt werden.

- Denn wir kennen unsere Gedanken, Wünsche und Gefühle am besten
- und zum glücklich sein gehört auch die Umgebung, die Atmosphäre unter Mitmenschen
- und jeder Fehler oder Missgeschick hat uns schon geärgert, dass wir nicht noch von anderen dafür bestraft werden wollen. Fehler kann jeder machen. Fehler sind zum Lernen da. Und meist braucht man eher eine Aufmunterung als Bestrafung.

Zudem wollen wir Freiheit, einen freien Willen für freie Entscheidungen.

Warum wollen wir höflich gefragt, höflich behandelt werden?
Um frei zu bleiben, um die Entscheidung selbst treffen zu können, um ja und auch nein sagen zu können.

Höflichkeit ist nämlich einladend, freundschaftlich, wohlwollend und deshalb auch anziehend.
Im Ganzen also die Atmosphäre, die sich jeder zum Dasein, zum Lernen und Miteinander wünscht. Oder?

Und wann mag man mit jemandem etwas gemeinsam tun? Wenn er uns höflich behandelt und wir gern bei demjenigen sind und sein können. Oder wir verstellen uns. Das tun Pferde jedoch nie. Sie spiegeln eher unser Verstellen (besonders